top of page

Ist deine Vorgehensweise optional oder prozedural?

Wir alle Leben in unserer eigenen Welt. Jeder von uns nimmt die Realität durch eigene Wahrnehmungsfilter war, da wir ohne diese Filter die Vielzahl an Wahrnehmungsreizen nicht verarbeiten könnten. Im Folgenden möchte ich einige dieser Wahrnehmungsfilter (auch Metaprogramme genannt) beleuchten, um Klarheit darüber zu ermöglichen, durch welche Filterstrukturen Realität konstruiert werden kann. Erst, wenn wir die unbewussten Filtermechanismen verstehen, können wir Einfluss auf sie nehmen und somit Kontrolle über unser Handeln gewinnen und andere Menschen besser verstehen.


Beim Metaprogramm „Vorgehensweise - optional | prozedural“ wird zwischen dem Denkprozess unterschieden, der bei einer Personengruppe auf das Befolgen etablierter Prozesse ausgerichtet ist, und bei der anderen Gruppe auf der ständigen Suche nach Alternativen.


Personen mit dem Metaprogramm „prozedural“ sind davon motiviert, vorgegebene Wege zu gehen. Hierhinter steht oft die Annahme, dass es eine Notwendigkeit gibt, eine bestimmte Prozedur zu durchlaufen. Das impliziert, dass es einen „richtigen“ Weg gibt. Personen mit dem Wahrnehmungsmuster der prozeduralen Vorgehensweise orientieren sich an Routinen, Bewährtem und dem was konkret zu Auswahl steht. Sicher und wohl fühlt sich eine Person vor allem dann, wenn sie wenige Optionen geboten bekommt, sondern ein bestehendes Muster nach dem Motto: „wenn X passiert, dann mache Y“ befolgen kann. Ohne vorgegebene Verfahren und Abläufe fühlen sich Menschen mit diesem Wahrnehmungsfilter verloren und überfordert. Es motiviert sie, Themen abzuarbeiten z.B. in Form von Checklisten oder Laufzetteln.


Personen mit dem Metaprogramm der optionalen Vorgehensweise suchen nach Möglichkeiten und Optionen. Sie fragen sich „was ist hier alles möglich?“. Menschen, die optional Vorgehen, fragen nach der Begründung, wenn sie mit Vorgaben konfrontiert werden. Sie fühlen sich von bestehenden Prozessen eher eingeschränkt und wollen ihren Optionenraum stets vergrößern. Sie sind von neuen Gelegenheiten und Entwicklungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen motiviert. Werden sie mit Regeln konfrontiert, haben sie das Bedürfnis zu brechen oder zumindest weiterzuentwickeln. Warum ein bestehender Prozess nicht auf die eigene Situation und Person zutrifft wird einer optional orientierten Person schnell auffallen.


Sprachmuster für „prozedurale Vorgehensweise“:

· Regeln sind da, um eingehalten zu werden

· Wo ist denn hier die Dienstpostenbeschreibung für meine Tätigkeit?

· Ich kann doch jetzt nicht einfach selber entscheiden

· Dafür gibt es bestimmt eine Bedienungsanleitung


Sprachmuster für „optionale Vorgehensweise“:

· Regeln sind da, um gebrochen zu werden

· Den Schrank baue ich ohne Anleitung auf!

· Gesetze sind nur behördliche Verhaltensempfehlungen

· Derjenige, der sich diese Vorgabe ausgedacht hat, kann auch nicht mehr gewusst haben als ich


Nutzung des Metaprogramms Vorgehensweise - optional | prozedural:

Erkennen wir das Metaprogramm der prozeduralen Vorgehensweise in Personen wieder, können wir sie mit konkreten Abläufen, Checklisten, Fahrplänen und Prozessbeschreibungen zu Höchstleistungen motivieren


Optional orientierte Personen brauchen Handlungsspielraum. Am besten konfrontiert man sie also mit einem Problem, dass es zu lösen gilt, ohne ihnen dabei einen Lösungsweg vorzugeben. Ergebnisoffene Situationen sind für diese Personen im geschäftlichen und privaten Kontext am angenehmsten.



Zusammengefasst:

Erkennen wir, ob wir und unser Umfeld nach vorgegebenen Abläufen oder nach unendlichen Alternativen sucht, können wir entsprechend reagieren und unsere Projekte und Vorhaben entsprechend gestalten.

148 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


    ©2024  AJARI-Institut

    bottom of page