Herrschaftswissen oder Transparenz - welche Strategie verfolgst du?
Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage, ob es notwendig ist, Wissen für sich zu behalten, um erfolgreich zu sein. Warum sich mir diese Vermutung überhaupt aufdrängt? Weil ich viele seniore Persönlichkeiten im geschäftlichen Kontext kennenlernen durfte, deren Karriere zu großen Teilen dadurch befeuert wurde, dass sie Wissen aufgebaut und dieses dann für sich behalten haben. Meiner Meinung nach ist dieses Karrieremodell sowohl für Individuen als auch für Organisationen nicht zukunftsfähig. Genauer meine ich hier das Zurückhalten von Wissen mit der Motivation der eigenen Machterhaltung. Um etwas Klarheit in die Karrierestrategie „Herrschaftswissen“ zu bringen, habe ich sie nachfolgend dem Gegenpol “Transparenz” gegenüber gestellt:

Ein Beispiel für Transparenz als Erfolgsstrategie: Bekannte Künstler. Der berühmte Saxophonist Stan Getz hätte jederzeit sein Notenmaterial preisgeben und erklären können, wie genau er übt, ohne die Angst haben zu müssen, hierdurch den eigenen Erfolg zu schmälern.
Sicherlich gibt es Bereiche, in denen das Zurückhalten und Schützen von Wissen notwendig ist. Ich denke hier z.B. an Patente für neue Produktideen; Schaltpläne für neu entwickelte Maschinen; Rezepturen für Getränke oder Ähnliches. Für diese Zeilen habe ich mir aber Gedanken darüber gemacht, wenn Wissen nur zur eigenen Machterhaltung zurückgehalten wird. Inhaltlich dreht es sich dann oft um Methoden, Strategien, Prozesse oder Kontakte, die nicht weitergegeben werden.
Zusammengefasst ist Transparenz die Karrierestrategie der Zukunft. Offenheit über das, was wir wissen und das, was wir nicht wissen, ist Voraussetzung für unseren Erfolg. Der Umgang mit diesem Wissen wird dann entscheiden, ob wir wirklich erfolgreich sind. Herrschaftswissen hat lange Jahre für beruflichen Erfolg ausgereicht; Wissensteilung ist die Strategie der Zukunft.
Also: Mut zum Teilen! Herrschaftswissen hast du nicht nötig!
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