Das Prinzip Freiheit in der Ökonomie
- axeljaniec
- 13. Apr. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Dez. 2019
Das zentrale Leitmotiv in meinem Leben ist die Freiheit. Mein Leitsatz lautet daher:
Leben in und für die Freiheit!
Gerne möchte ich hier versuchen das Prinzip Freiheit aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten um zusammenfassend darzustellen, warum es für mich von so zentraler Bedeutung ist.
Bevor wir uns aber näher mit dem Thema beschäftigen, macht es Sinn, sich zu Fragen, was Freiheit denn eigentlich ist. Die treffendste Definition hat meiner Meinung nach Friedrich August von Hayek geliefert:
"Freiheit ist die Abwesenheit von willkürlichem Zwang". (An dieser Stelle kann ich übrigens jedem nur empfehlen "Die Verfassung der Freiheit" von ihm zu lesen - eine sehr umfangreiche Lektüre, die für mich aber ein echtes Aha-Erlebnis war).
Mit dieser Definition im Hinterkopf, haben sich für mich auf ökonomischer Ebene folgende Erkenntnisse ergeben, die meine Entscheidungen tagtäglich beeinflussen:
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns als Gesellschaft nur dann wirklich weiterentwickeln und Wohlstand erreichen können, wenn wir uns die Freiheit (im obigen Sinne) zur politischen Maxime setzen. Die Argumentation hierhinter:
Überall da, wo wir gewünschte Ergebnisse im Vorhinein nicht kennen und wo das Verhalten Einzelner nicht vorhersehbar ist, bedienen wir uns dem Wettbewerb. Im Sport, bei Prüfungen oder auch in der Wissenschaft, wäre es offensichtlich sinnlos, einen Wettbewerb zu veranstalten, wenn wir im Voraus wüssten, wer der Sieger sein wird. Genau dieses Wissen wird in einer planwirtschaftlichen Ordnung jedoch angenommen. Hier wird davon ausgegangen, dass wenige Staatsdiener die gewünschten Marktergebnisse für jedes Individuum bereits kennen.
Versuche, an zentraler Stelle zu planen, welche Präferenzen jedes Individuum haben könnte, müssen aber scheitern, da individuelles Wissen immer begrenzt ist. Eine zentrale Entscheidungsinstanz (z.B. in Form des Staates) mit begrenztem Wissen kann daher nie genug Informationen haben um ideale Marktergebnisse für den Großteil der Marktteilnehmer herbeizuführen.
Für jeden Einzelnen in einer frei organisierten Gesellschaft bedeutet das Prinzip Freiheit, nach persönlichem Gusto handeln und somit produzieren und konsumieren zu können. Kurz gesagt können Unternehmen das produzieren, was sie für sinnvoll erachten und der Umgang mit ihren Kunden und Arbeitnehmern ist ebenfalls nicht zu reglementieren. Die einzige Reglementierung, die stattfinden darf und soll liegt meiner Meinung nach in der Wahrung des Prinzips Freiheit. Überall da, wo Unternehmen oder Individuen die Freiheit Anderer beschränken sind Regularien notwendig.
In einem freien Markt werden Firmen, die die Präferenzen der Konsumenten bedienen wachsen, da diese bereit sind für die angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen. Solche, für die es keine freiwillige Nachfrage gibt, verschwinden vom Markt. Jeder Einzelne hat durch sein Konsumverhalten also direkten Einfluss auf die Marktstruktur (befreiender Gedanke - oder?). Auch wenn man Aspekte wie Umweltbewusstsein oder soziale Verantwortung von Unternehmen mit in die Betrachtung nimmt, gilt die gleiche Argumentation. Jeder Marktteilnehmer hat die Wahl auch diese Aspekte in seine Handlungsentscheidungen mit einzubeziehen.
Hierzu folgender Gedanke: Wenn mich auf der einen Seite die schlechte Behandlung von Tieren stört, ich dann aber immer das billigste Fleisch aus dem Discounter auf den Grill schmeiße, ist die Lösung nicht, darauf zu warten oder danach zu fragen, dass eine Institution das ganze stärker reglementiert. Wir dürfen uns unserer Einflussmacht bewusst sein.
Das landläufige Vorurteil, dass eine liberale Marktordnung zu ungesundem und übermäßigem Wachstum führt ist schlicht und ergreifend falsch. Das Gegenteil ist der Fall: Nur durch eine freiheitlich organisierte Marktwirtschaft können Fehlentwicklungen (im Sinne von "nicht den Präferenzen der Marktakteure entsprechend") verhindert werden. Lebenserhaltende Maßnahmen für sterbende Unternehmen, wie man sie in einer sozialistischen Marktordnung anwendet, führen zu Ergebnissen, die für die Marktteilnehmer nicht erstrebenswert sind. Die Entscheidung darüber, welche Unternehmen, Produkte und Dienstleistung am Leben bleiben sollten kann letztendlich nur auf dezentraler Ebene von logisch agierenden Marktteilnehmern getroffen werden; nie aber von zentraler Stelle. Hier fehlt immer das Wissen über die Präferenzen eines jeden Einzelnen.
Eine geplante Ordnung ist folglich einer spontanen Ordnung oder einem „sich-selbst-organisierenden System“ unterlegen, da die permanente, wechselseitige Anpassung von individuellen Plänen nicht durch die eingeschränkten Informationen weniger Staatsvertreter abgebildet werden kann. Individuen können ihre verschiedenen Ziele folglich besser in einer freien Marktwirtschaft verwirklichen, da nur hier alle unterschiedlichen Präferenzen berücksichtigt werden können.
Zusammengefasst können wir uns auf die Mechanismen einer freien Marktwirtschaft verlassen, da letztendlich jedes Individuum durch sein Konsumverhalten direkten Einfluss ausüben kann. Wir müssen die Verantwortung für die Auslese von wünschenswerten und nicht-wünschenswerten Marktergebnissen also keiner Institution übergeben.
Über das komplexe Thema der Freiheit im ökonomischen Kontext lässt sich mit Sicherheit viel mehr schreiben - ich nehme mir aber die Freiheit, es an dieser Stelle beim Geschriebenen zu belassen.
Comments