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Meine Zeit läuft ab

Aktualisiert: 15. Juni 2020

Die wichtigsten Dinge in unserem Leben sind selten dringlich. Das ist meine These und der Ausgangspunkt für die folgenden Gedanken. In der sehr bekannten Eisenhower-Matrix werden Aufgaben in die Dimensionen Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert. Ursprünglich ist diese Matrix ein Produktivitätssteigerungswerkzeug um im Abarbeiten und Delegieren von Aufgaben möglichst effektiv zu sein. Grafisch dargestellt und mit ein paar persönlichen Beispielen befüllt, sieht das ganze folgendermaßen aus:



Beim Einsortieren meiner Lebensziele und -Aufgaben in die Quadranten, wurde mir schnell klar, dass die wirklich wichtigen Dinge nie wirklich dringlich erscheinen. Ich habe mich gefragt, wie ich es schaffe, die mir so wichtigen Dinge trotzdem anzugehen um nicht mit 65 Jahren festzustellen, dass es jetzt zu spät ist.


Bleiben wir in der Logik des Eisenhower-Prinzips, liegt die Lösung darin, Dringlichkeit zu schaffen. Da Dringlichkeit eine zeitliche Perspektive ist, ist bei meinen Lebenszielen meine Lebenszeit der restriktive Faktor. Wir empfinden keine Dringlichkeit, weil wir davon ausgehen, dass unser Leben schon noch lange genug sein wird um die wichtigen Themen anzugehen. “Morgen ist ja auch noch ein Tag” - bist du dir da sicher?


Dringlichkeit schaffst du letztendlich in Bezug auf deine ganz persönlichen Lebensträume nur durch das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit.


Ich habe festgestellt, dass die reine Vorstellung an die eigene Sterblichkeit immer noch zu Abstrakt ist, um ein echtes Dringlichkeitsgefühl für wichtige Themen aufzubauen, also habe ich mir einen Countdown eingerichtet. Mein Bildschirmschoner zählt seit kurzem die mir verbleibenden Tage, Stunden, Minuten und Sekunden auf dieser Welt:



Ist das makaber? Vielleicht. Mir treibt es auf jeden Fall jedes Mal den Puls etwas in die Höhe und das ist auch genau gut so. Plötzlich bin ich hellwach und hinterfrage mit völlig anderer Perspektive, ob mich das, was ich gerade tue wirklich näher an meine Ziele bringt. Mein Tod ist die Deadline und das Projektziel ist für mich Freiheit, Glück, Erfüllung und Familie.


Die Idee, durch das Bewusstsein der verbleibenden Lebensminuten Dringlichkeit aufzubauen, hatten natürlich schon einige Menschen vor mir. “Tikker“ (mytikker.com) ist z.B. eine Countdownuhr, die dir deine Restlebenszeit am Handgelenk anzeigt.


Solltest du dich fragen, woher ich weiß, wie lange ich noch lebe, hier meine Herangehensweise: Ich glaube an das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung und demnach gehe ich von meinem Wunschalter aus. Ich möchte 120 Jahre alt werden und so habe ich einige Stunden nach meinem 120. Geburtstag als Sterbedatum angenommen. Man könnte hier natürlich auch in statistische Sterbetabellen schauen oder sich ein willkürliches Datum setzen. Der Punkt ist aber nicht so sehr die konkrete Zahl, sondern vielmehr die Tatsache, dass dir viel bewusster wird, wie schnell die Minuten und Sekunden vergehen. Das ganze ist solange unemotional, bis man es für sich selber tatsächlich einmal macht.


Hast du schon drüber nachgedacht, wieviel Zeit dir noch bleibt, um deine Träume in die Tat umzusetzen? Ich kann dir nur empfehlen es zu tun. Es ist schockierend und erhellend!

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